PIA
Hier geht es zur praxisintegrierten Form der Ausbildung PIA (Sozialpädagogik).
Fachschule für Sozialpädagogik
Organisation der Ausbildung
Die Ausbildung zur "staatlich anerkannten Erzieherin bzw. zum staatlich anerkannten Erzieher" dauert drei Jahre. Sie gliedert sich in eine zweijährige vollzeitschulische Ausbildung und ein einjähriges, schulisch begleitetes Berufspraktikum. Innerhalb der schulischen Ausbildung absolvieren Sie 16 Wochen Praktika in sozialpädagogischen Einrichtungen; zweimal vier Wochen in Tageseinrichtungen für Kinder im ersten Jahr der Ausbildung (Unterstufe) und acht Wochen in Einrichtungen für Schulkinder oder in der Heimerziehung im zweiten Jahr (Oberstufe). Während der Ausbildung werden Sie von einer Praxislehrkraft kontinuierlich betreut und in Ihrer beruflichen Entwicklung unterstützt. Zusätzlich finden regelmäßig Beratungsgespräche statt, in denen Ihre persönliche, berufliche und schulische Entwicklung in den Blick genommen werden. Am Ende der schulischen Ausbildung findet die theoretische Berufsabschlussprüfung statt und ggf. die Fachhochschulreifeprüfung. Sie haben auch die Möglichkeit, die Note Ihrer vorhandenen Fachhochschulreife zu verbessern.
Anschließend folgt das Berufspraktikum, in dem Sie dann bereits ein tariflich geregeltes Praktikumsgehalt erhalten.
Dauer
Zwei Jahre Vollzeitunterricht (inklusive Praktika) und ein Jahr Berufspraktikum mit begleitendem Unterricht.
Abschluss
Nach erfolgreicher Abschlussprüfung sind Sie:
Staatliche anerkannte Erzieherin / Staatlich anerkannter Erzieher
Fachschulexamen:
- Fachtheoretische Prüfung, nach zwei Jahren
- Fachpraktische Prüfung, nach dem Berufspraktikum
- Fachhochschulreife (zusätzliche Prüfung)
Eingangsvoraussetzungen
Zum Besuch der Fachschule für Sozialpädagogik benötigen Sie eine der folgenden Eingangsvoraussetzungen:
- Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) und eine einschlägige abgeschlossene Berufsausbildung von mind. zweijähriger Dauer
oder
- Abschluss der Höheren Berufsfachschule für Sozial- und Gesundheitswesen
oder
- Abschluss der Fachoberschule für Sozial- und Gesundheitswesen
oder
- Mittlerer Schulabschluss (Fachoberschulreife) und eine einschlägige 5-jährige Berufstätigkeit
oder
- Hochschulzugangsberechtigung (Abitur) und ein Praktikum (bspw. FSJ/BFD) in der Kinder- und Jugendhilfe (240 Arbeitsstunden innerhalb eines Jahres mit einem wöchentlichen Umfang von mind. 19,5 Std.), die in dieser Form bescheinigt werden müssen
und
- Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses (erst bei Aufnahme vorzulegen)
Informationen über das Berufsbild
„Erzieherinnen und Erzieher nehmen Bildungs-, Erziehungs- und Betreuungsaufgaben für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene im Alter bis 27 Jahre (vgl. § 7 SGB VIII) in den verschiedenen Arbeitsfeldern selbstständig wahr. Sie arbeiten familienergänzend, - unterstützend oder -ersetzend.“ (Quelle: Bildungsplan Fachschulen des Sozialwesens - Fachrichtung Sozialpädagogik (nrw.de), S. 15, Abrufdatum: 14.10.2021)
Mögliche Arbeitsfelder sind Tageseinrichtungen für Kinder, Familienzentren, Tagespflegeeinrichtungen, Offene Ganztagsgrundschulen, Kinder- und Jugendheime sowie Jugendfreizeiteinrichtungen.
Fort- und Weiterbildungen
- Berufsspezifische Fortbildungen in den Bildungsbereichen (z.B. Umweltpädagogik, Medienpädagogik oder Kunstpädagogik)
- Studium an einer Fachhochschule (z.B. Elementarpädagogik, Kindheitspädagogik oder Sozialpädagogik)
Stundentafel / Lernfelder
I. Fachrichtungsbezogener Lernbereich
Der fachrichtungsbezogene Lernbereich findet in Lernfeldern statt:
- Lernfeld 1: Berufliche Identität und Professionelle Perspektiven weiter entwickeln
- Lernfeld 2: Pädagogische Beziehungen gestalten und mit Gruppen pädagogisch arbeiten
- Lernfeld 3: Lebenswelten und Diversitäten wahrnehmen, verstehen und Inklusion fördern
- Lernfeld 4: Sozialpädagogische Bildungsarbeit in den Bildungsbereichen professionell gestalten
- Lernfeld 5: Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen
- Lernfeld 6: Institutionen und Team entwickeln sowie in Netzwerken kooperieren
In jedem Ausbildungsjahr werden alle sechs Lernfelder unterrichtet.
- Evangelische und katholische Religionslehre / Religionspädagogik
- Wahlfach 1: Vertiefung in einem Bildungsbereich (Musisch-ästhetische Bildung, Medien)
- Wahlfach 2: Vertiefung eines Arbeitsfeldes / einer Zielgruppe (Arbeit mit Kindern von 0-6 Jahren, Inklusion)
- Projektarbeit
- Sozialpädagogische Praxis in Einrichtungen für Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene
II. Fachrichtungsübergreifender Lernbereich
- Deutsch / Kommunikation
- Fremdsprache (Englisch)
- Politik / Gesellschaftslehre
- Naturwissenschaften
III. Differenzierungsbereich
- Mathematik für Studierende, die die Fachhochschulreife erwerben wollen
Informationen zu Praktika
- 1. Ausbildungsjahr: zweimal vier Wochen Blockpraktikum in Tageseinrichtungen für Kinder
- 2. Ausbildungsjahr: acht Wochen Blockpraktikum in Einrichtungen für Schulkinder (Offene Ganztagsgrundschule oder Jugendfreizeiteinrichtungen) oder in Einrichtungen der Hilfen zur Erziehung (Heimerziehung)
- Das Blockpraktikum im 2. Ausbildungsjahr kann in einer Partnereinrichtung im europäischen Ausland absolviert werden.
- Berufspraktikum in Vollzeit (einjährig)/ Teilzeit (zweijährig), in dem Sie dann bereits ein tariflich geregeltes Praktikumsgehalt erhalten. Dieses können Sie in allen Arbeitsfeldern der Kinder- und Jugendhilfe absolvieren. Begleitend finden 20 Schul- und Seminartage statt.
Während der Ausbildung werden Sie von Praxislehrkräften kontinuierlich betreut und in Ihrer beruflichen Entwicklung in Form von Beratungs- und Reflexionsgesprächen unterstützt.
Lehrbücher
- Silvia Gartinger und Rolf Janssen (Hrsg.): Erzieherinnen + Erzieher: Band 1 und 2. – Cornelsen Verlag, Stuttgart 2020, 2. Auflage.
- Weitere Fachbücher werden von der Schule zur Verfügung gestellt
Aktivitäten
Seminarfahrten
- Zweitägige Seminarfahrt zum Einstieg in die Ausbildung "Wir werden ein Team"
- Themenspezifische Seminarfahrten zur Vertiefung beruflicher Fragestellungen
Projekte
Planung, Durchführung und Reflexion eines vierzehntägigen kreativen, theater- oder medienpädagogischen Projektes in Tageseinrichtungen für Kinder
Exkursionen
- Exkursionen zu verschiedenen sozialpädagogischen Arbeits- und Themenfeldern
- Exkursionen zu Ausstellungen, Theater, Museen, Bildungseinrichtungen
- Erlebnispädagogische Seminare, z.B. Klettern, Kanufahren, Waldtage
Angebote des Bildungsgangs
- Individuelle Förderung für Studierende mit Migrationshintergrund in den Fächern Deutsch/ Kommunikation und Mathematik (in Kooperation mit dem Kommunalen Integrationszentrum Gelsenkirchen)
Raus in die Natur
Einer der 52 Workshops hatte den Namen Raus in die Natur und wurde am 19.09.2018 durchgeführt. Gemeinsam mit dem Förster ging es dann für die aktuelle Unterstufe PIA-U in den Rheinelbe Wald in Gelsenkirchen (mehr)
Der erste Durchgang!
Die praxisintegrierte Form der Erzieher*innen-Ausbildung (PIA) ist zum Schuljahr 2018/19 für einen ersten Durchlauf gestartet.
29 Studierende haben die Ausbildung begonnen. In enger Kooperation mit den Trägern GeKita, KitaZweckverband, Gelsenkirchener Kinderschutzbund und evangelische Kindergartengemeinschaft werden die Studierenden nun über drei Jahre, in enger Verzahnung von Theorie und Praxis, gemeinsam lernen.
Nach Abschluss und Evaluation der Ausbildung wird zum Schuljahr 2021/22 eine weitere PIA-Ausbildung am Berufskolleg Königstraße angeboten werden.